1993 - 1997

In diesem Umfeld gründen am 01.08.1993 die Sozialarbeiter Lothar Fiedler und Thomas Kurzbach-Otto und der Erzieher Carsten Schindler ad hoc eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), um eine Immobilie in der Grabbeallee 63 in Berlin-Pankow zum Zwecke der „Unterbringung und der sozialpädagogischen Betreuung von wohnungslosen Menschen" anzumieten. Zielsetzung ist, wohnungslosen Menschen ein niedrigschwelliges, aber qualitatives gutes Hilfeangebot zugänglich zu machen. Zwei der Gesellschafter sind zu diesem Zeitpunkt bereits seit mehreren Jahren in der Wohnungslosenhilfe tätig und verfolgen die Absicht, ihre Visionen einer bedarfsorientiert abgestuften und modernen sozialarbeiterischen Angebotspalette kleiner, aber effizienter Hilfeeinrichtungen für Wohnungslose (max. 30 Plätze) umzusetzen.

Nachdem Ende 1993 einer der Gesellschafter unerwartet verstirbt, wird in einer Gründungsversammlung am 7. Juli 1994 von den verbliebenen GbR- Gesellschaftern, Lothar Fiedler und Thomas Kurzbach-Otto, die GE BE WO (damals: gemeinnützige Gesellschaft zur Betreuung Wohnungsloser mbH) als Rechtsnachfolgerin gegründet und am 6. Februar 1995 in das Handelsregister eingetragen. Als Firmensitz wird der Sitz des sozialpädagogisch betreuten Wohnheims "Haus Grabbeallee" in der Grabbeallee 63 in Berlin-Pankow festgelegt. Das "Haus Grabbeallee" (24 Plätze) wird im Frühjahr 1995 mit Kreditmitteln der Bank für Sozialwirtschaft (BfS) zudem umfassend saniert und um- bzw. ausgebaut.

Am 23. Mai 1995 wird zwischen der GE BE WO und dem Land Berlin eine erste Leistungs-, Prüf- und Entgeltvereinbarung gemäß § 93 i. V. m. § 67 BSHG abgeschlossen. Am 11. Juli 1995 wird vom Finanzamt für Körperschaften die Gemeinnützigkeit der GE BE WO festgestellt.

Hr. Dipl. Soz. Päd. Lothar Fiedler wird in der Gründungsversammlung von den Gesellschaftern zum Geschäftsführer der GE BE WO gGmbH berufen. Ihm obliegt es, in der Folgezeit qualifiziertes Personal zu finden und einzustellen sowie Rahmenbedingungen zu schaffen, die professionelles Arbeiten, Bedarfsorientiertheit und Wirtschaftlichkeit sinnvoll miteinander verbinden. Die GE BE WO hat zu diesem Zeitpunkt zwei Mitarbeiter.

Das Wohnheim "Haus Grabbeallee" kann nach seinem Umbau schnell als geeignete, qualitativ hochwertige Hilfeeinrichtung etabliert werden. Die konstruktive Zusammenarbeit mit Bezirksämtern und Trägern der freien Wohlfahrtspflege, eine aktive Netzwerk- und Gremienarbeit, eine erkennbare Bedarfsorientierung der Angebote und Strukturen, schnelle Entscheidungswege sowie eine vergleichsweise „schlanke" Verwaltung machen die Einrichtung zum verlässlichen Partner innerhalb der sozialen Wohnungslosenhilfelandschaft.

Ebenfalls ab Anfang 1995 werden aufgrund einschlägig vorhandener Erfahrungen und mit Hilfe von Einzelvereinbarungen mit Bezirksämtern bereits ehemalige Wohnheimbewohner ambulant "nachbetreut".

In der zweiten Hälfte der 90er Jahre beginnt eine allmählich spürbare Entspannung des Berliner Wohnungsmarktes.